In seiner Karriere hat René Vollath mittlerweile so einiges erlebt. Von U-Länderspielen, über einen Fast-Aufstieg in die Bundesliga mit dem Karlsruher SC oder dem Aufstieg aus der Regionalliga West mit dem KFC Uerdingen. Auf die jetzige Erfahrung hätte der 32-Jährige aber gut und gerne verzichten können. Denn: Der 38-fache Zweitliga-Torwart ist nun arbeitslos.
Nach seinem Abschied aus Uerdingen kamen große Hoffnungen darauf, sein Zweitligaspiele-Konto weiter aufzubessern: Mit viel Hoffnungen ging es im Frühjahr 2020 zu Türkgücü München. Nach deren Corona-Aufstieg kam der Verein mit großem Getöse und Ankündigungen, die Nummer zwei der Stadt hinter dem FC Bayern zu werden, in die 3. Liga. Doch nichts wurde draus. Der Verein meldete sich in diesem Monat vom Spielbetrieb ab.
„Es hat mich noch nie so erwischt“, haderte Vollath gegenüber MagentaSport. Erste Zweifel daran, alles richtig gemacht zu haben, kam bei den ersten Äußerungen des Mäzens Hassan Kivrans auf, als dieser ankündigte, aussteigen zu wollen. Er sei zwar gewarnt gewesen, aber dass es für ihn noch schlimmer enden könnte, als beim KFC Uerdingen, sei für ihn so nicht vorhersehbar gewesen. Schließlich hatte der Klub lange Zeit noch pünktlich bezahlt, ordentlich investiert und die Infrastruktur ausgebaut. Mittlerweile haben sich aber die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Vollath: „Dass es dunkel wird, wussten wir wirklich erst, als es in den Medien stand. Viele Sachen haben wir nur aus der Presse erfahren“, berichtet Vollath in der Sendung „3.-Liga Top-Thema“. „Ich bin jetzt 3 Monate arbeitslos.“
Saarbrücken-Trainer spricht von Wettbewerbsverzerrung
Die Gehälter seien von Januar bis März nur teilweise ausbezahlt worden. Aufgrund der Wechselreguarien kann sich Vollath erst im Sommer einem neuen Verein anschließen. So geht es auch seinen Mitspielern.
Für Saarbrückens Trainer Uwe Koschinat, dessen Mannschaft vom Rückzug mit sechs Punkten Abzug von den Klubs mit am schlimmsten betroffen ist, sprach gar von „Wettbewerbsverzerrung“. „Türkgücü ist mit absoluten Mondzahlen in die Saison gegangen“, sagte der Fußballlehrer in der selben Sendung.